Sterbeerlebnisse und die Überlebens- und Reinkarnationsfrage - Unsterblichkeit der menschlichen Seele

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Sterbeerlebnisse und die Überlebens- und Reinkarnationsfrage

I) Meine Antwort in Kürze

  • Sterbende scheinen gelegentlich durch ihre Gestik und Mimik sowie durch meist nur wenige Worte kurz vor dem Tod anzuzeigen, dass sie Verstorbene oder jenseitige Wesen sehen und von ihnen zu ihrem Gang ins Jenseits abgeholt werden, um dorthin begleitet zu werden.
  • Feldforschung im Vergleich zwischen den USA und Indien hat aufgedeckt, dass dieses Verhalten der Sterbenden und deren Äußerungen nicht generell auf natürliche Weise als medizinisch, psychologisch oder kulturbedingt erklärbare Halluzinationen gedeutet werden können.
  • Es liegt auf der Hand, ein paranormales Phänomen anzunehmen.
  • Da nur in seltenen Fällen mehr als ein paar Worte gesprochen werden, bleiben meist nur indirekte Hinweise auf eine nachtodliche Existenz in Form der Beobachtungen von Sterbebegleitern. Es gibt aber eindrückliche Beispiele, von denen einige unten und unter “Jenseitsberichte” aufgeführt werden.
  • Hinweise auf die Reinkarnation fehlen (Osis 1987, S. 237).

Selbst Erfahrungen gemacht? Mailen Sie mir bitte. Ich sammle, veröffentliche aber nur, was Sie erlauben - versprochen!
II) Verschiedene Formen von Sterbeerlebnissen

Mediale Kommunikationen, Erscheinungen und Spuk kann man als “nachtodliche Phänomene” auffassen. Hier, bei den Sterbeerlebnissen, geht es um Phänomene während der Sterbephase oder um “vortodliche  Phänomene”. Sie unterscheiden sich von Nah-Todeserlebnissen (NTEs) dadurch, dass der Patient nicht wiederbelebt wird und tatsächlich stirbt. Bei Sterbeerlebnissen wird nur betrachtet, was sich um den Patienten herum bis zu seinem Tod ereignet. Erscheinungen und Spuk z. B., die sich um den Todeszeitpunkt herum zutragen und mit dem Sterbenden oder schon Gestorbenen in Verbindung gebracht werden könnten, gehören nicht hierher. Folgende Phänomene werden nun betrachtet:

a) Verhalten und verbale Äußerungen Sterbender:
Nach Osis und Haraldsson sind  die Kernelemente der Erfahrungen bei Sterbenden, die für ein Leben nach dem Tod sprechen, folgende (Osis 1987, S. 235):
ElementUSAIndien
1. Die Dauer der Erlebnisse ist wie bei außersinnlicher Wahrnehmung (ASW) kurz
XX
2. Erscheinungen werden hauptsächlich als aus einer anderen Welt kommend gesehen
XX
3.   Die meisten Erscheinungen stellen religiöse Figuren dar

X
4.   Die meisten Erscheinungen stellen Verstorbene dar
X
5.   Die meisten Erscheinungen menschlicher Gestalten sind nahe Verwandte
XX
6.   Die Mehrheit der Erscheinungen kam, um den Patienten abzuholen (USA 82%; Indien 71%; Osis 1987, S. 96, 125, 230)
XX
7.   Die meisten Patienten reagierten auf die Erscheinung mit der Bereitschaft zu gehen, d. h. zu sterben
XX
8.   Eine beträchtliche Minderheit der Patienten wehrte sich dagegen zu gehen, d. h. zu sterben

X
9.   In einigen Fällen, in denen die Patienten nicht im Endstadium waren, wurden sie von der Erscheinung zurückgeschickt
XX
10. Die häufigsten Gefühlsreaktionen auf Erscheinungen sind Heiterkeit, Frieden, freudige Hochstimmung und religiöse Gefühle
XX
11. Kurz vor dem Tod einiger Patienten tritt ein Stimmungsaufschwung auf
XX
12. Visionen stellen hauptsächlich jenseitige Umgebungen dar
XX
13. Visionen von Umgebungen drücken meist Schönheit, Frieden und Harmonie aus
XX
14. Visionen von Umgebungen symbolisieren den Tod als einen Übergang in eine befriedigende Existenz
XX
1. Sterbende wird - ohne vom Tod ihrer Schwester zu wissen - von ihr ins Jenseits begleitet
(peak in darien-Fall)

Die Chirurgin, Frau Barrett, wurde am 12.1.1924 in den Operationsraum gerufen, um Doris zu helfen, ihr Kind zur Welt zu bringen. Das Kind  wurde gesund geboren, aber die Mutter, Doris, hatte eine schwere Blutung, die nicht zu stoppen war und sie lag im Sterben.

Während die umstehenden Ärzte dies mit ansehen mussten, beobachteten sie, wie Doris angespannt in einen Teil des Raumes blickte und ein Lächeln in ihr Gesicht kam. Doris sagte dann: „Oh, wie schön, wie wunderschön!“ „Was ist wunderschön?“, fragte die Ärztin. „Was ich sehe.“, antwortete Doris leise. „Was siehst du?“ „Eine wunderbare Helligkeit; wunderschöne Wesen“, sagte die Sterbende und richtete ihre Blicke noch intensiver auf die Stelle des Raumes.

In einem freudigen Schrei rief Doris dann: „Es ist Vater; er ist so froh, dass ich komme. Alles wäre perfekt, wenn nur W. (ihr Ehemann) auch mitkäme.

Das Neugeborene wurde nun zu ihr gebracht. Sie schaute es interessiert an und fragte: „Meint ihr, ich sollte um des Babys willen bleiben?“ Dann wendete sie sich wieder ihrer Vision zu und sagte zu den Umstehenden: „Ich kann nicht bleiben. Wenn ihr sehen könntet, was ich sehe, wüsstet ihr, dass ich nicht bleiben kann.“ Zu ihrem Vater sagte sie: „Ich komme“. Dann wendete sie sich kurz der Ärztin zu und sagte: „Er ist so nah“ und sah gleich wieder in den Raum und beschrieb, was sie sah: „Vida ist bei ihm“. „Vati, du möchtest dass ich komme. Ich komme“, sagte sie noch.

Vida war Doris Schwester, die drei Wochen vorher gestorben war. Da Doris vor ihrer Niederkunft in schlechter gesundheitlicher Verfassung war, hatte man ihr nichts vom Tod ihrer geliebten Schwester erzählt. Demnach hätte Doris ihre vermeintlich noch lebende Schwester Vida nicht an der Seite ihres verstorbenen Vaters sehen dürfen, wenn die Vision ihrem irdischen Bewusstsein entspränge.

Solche Fälle, in denen der Sterbende Erscheinungen von Personen sieht oder mit ihnen spricht, von deren Tod er normal noch keine Kenntnis hat, nennt  man „Peak in Darien“-Fälle nach einem gleichnamigen Buch von Frances Power Cobbe, die sich auf ein Gedicht von John Keates bezieht. Der Sterbende erkennt die Tatsache des Todes der ihm Erschienenen und zeigt gelegentlich auch seine Verwunderung über den Tod der Person. Er hat sich sicher nicht den Tod dieser Personen gewünscht und daher halluziniert und man darf sich darüber wundern, auf welchem Weg er die Kenntnis gewonnen haben mag. Da überwiegend Verstorbene als Erscheinung gesehen werden, passt das Auftreten unerwartet Gestorbener gut mit der Überlebenshypothese zusammen.

Der vorliegende ist nicht der einzige solche Fall. Weitere findet man bei Currie (Currie 1985, S. 161), bei  Barrett (Barrett 1926, S. 25), bei Baird (Baird 1943, S. 81, 83, 87,  88), bei Mattiesen (Mattiesen 1987, I S. 85, III S. 388), bei Jakoby  (Jakoby 2000, S. 90), auf einer Internetseite von Michael Prescot (s.  u.) und Literaturangaben bei Currie (Currie 1985, S. 370) und Braude  (Braude 2003, S. 410).

Die  Chirurgin berichtete ihrem Mann von dieser außergewöhnlichen Geschichte. Als Physikprofessor und Mitglied der königlichen Gesellschaft der Wissenschaften in Dublin war er, William Barrett, nicht leicht von Paranormalem zu überzeugen. Aber dieses Ereignis beeindruckte ihn so sehr, dass er eine systematische Untersuchung von Sterbebettvisionen unternahm (Barrett 1926). Es wurde die erste ihrer Art, die feststellte, dass die Sterbenden oft klar bei Sinnen sind.  Seine Fallsammlung enthält Beispiele, in denen Krankenhauspersonal oder Angehörige die Visionen Sterbender miterlebt haben und bezeugen  konnten.
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Morse, Dr. Melvin; Perry, Paul  (1995) Parting Visions / An Exploration of Pre-Death Psychic and  Spiritual Experiences, Piatkus, London, S. 17, ISBN: 0-7499-1495-5
Barrett, Sir William (1926) Death-Bed Visions, Methuen, London, S. 10, ISBN: keine
Currie, Ian (1985) Niemand stirbt für alle Zeit / Bericht aus dem Reich jenseits des Todes, Goldmann, München, ISBN: 3-442-11717-8
Baird, A. T. (1943) One Hundred Cases for Survival after Death, Werner Laurie Ltd., London, ISBN: keine
Mattiesen, Dr. Emil (1987) Das persönliche Überleben des Todes, Bde. 1-3, de Gruyter, Berlin, ISBN: 3-11-011334-1
Michael Prescotts "peak-in-darien-Fälle" https://michaelprescott.typepad.com/michael_prescotts_blog/2011/04/a-peek-at-darien.html
Braude, Stephen E.  (2003) Immortal Remains / The Evidence for Life after Death, Rowman  & Littlefield, New York, Oxford, S. 56, ISBN: 0-7425-1472
Jakoby, Bernhard  (2000) Auch Du lebst ewig / Die erstaunlichen Ergebnisse der modernen  Sterbeforschung, Herbig Verlagsbuchhandlung München, ISBN: 3-7844-2775-8
2. Mehrere Zeugen und die Sterbende sehen die gleiche Erscheinung
(Kollektivfall)

Frau Harriet Pearson lag 1864 krank in ihrem Haus in London. Da ihre Schwester Ann, mit der zusammen sie dort wohnte, vor einigen Jahren schon gestorben war, teilten sich die Nichten Emma Pearson, Frau Coppinger und die Frau von John Pearson sowie die Haushälterin Eliza Quinton die Aufgabe der Pflege von Harriet.

Am 23. Dezember ging es Frau Harriet Pearson schlecht. Die Frau von John Pearson saß daher an ihrem Bett und Emma Pearson und Frau Coppinger, die sich im Nachbarzimmer hingelegt hatten, ließen die Türe angelehnt, um mitzubekommen, falls es Harriet schlechter ginge.

Beide schliefen noch nicht, als sie sahen, dass jemand durch die Türe ging. Die Person hatte einen Schal um, trug eine Perücke mit seitlichen Locken und hatte eine alte schwarze Haube auf. „Emma, steh auf, es ist die alte Tante Ann“, rief Frau Coppinger. „Ja, dann wird Tante Harriet heute sterben“, antwortete Emma. Dann kam auch schon die Frau von John Pearson aus dem Krankenzimmer herüber und sagte: „Das war die alte Tante Ann. Wo ist sie hingegangen“?

Man suchte alle Räume des Hauses ab, fand aber niemanden.

Als alle wieder von der Suche zurück und bei der Kranken waren, sagte diese, sie habe Tante Ann gesehen und diese sei gekommen, um sie abzuholen. Dies alles bestätigte auch die Haushälterin Eliza Quinton. Gegen 18 Uhr am selben Tag verstarb Harriet Pearson.
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Barrett, Sir William (1926) Death-Bed Visions, Methuen, London, S. 35, ISBN: keine  
3. Krankenschwester sieht ebenso wie die Sterbende Engel, die kommen, um die Sterbende abzuholen
(Kollektivfall)

Die englisch-irische Krankenschwester Joy Snell war schon von Kindheit an medial sehr begabt. In vielen Fällen von Menschen in Todesnähe sah sie Erscheinungen am Krankenhausbett, die ihr zeigten, ob sich der Patient erholen und gesund werden würde oder sterben werde. Etwa ein halbes Jahr nach dem Beginn ihrer Tätigkeit als Krankenschwester erlebte sie den ersten Todesfall, der ihr zeigte, dass nicht nur sie selbst, sondern auch die Sterbenden Erscheinungen sehen, die kommen, um den Sterbenden abzuholen.

Sie hatte kurz vor der Wende zum 20. Jahrhundert ihre 17-jährige Freundin Laura Stirman zu betreuen, die die Schwindsucht hatte und sich nach ihrem Ende sehnte. Kurz vor ihrem Tod sagte sie zu Joy: „Es ist plötzlich so dunkel geworden. Ich kann gar nichts mehr sehen“. Die Krankenschwester sah kurz danach zwei lebensechte Gestalten zu beiden Seiten des Krankenbettes stehen, deren Kommen sie nicht bemerkt hatte. Sie erkannte in ihnen zwei enge Freundinnen von Laura, die ein Jahr zuvor gestorben waren. Laura schien sie auch zu sehen, denn ein Lächeln ging nun über ihr Gesicht, sie streckte ihre Arme aus und rief freudig: „Oh, ihr seid gekommen, um mich abzuholen. Ich freue mich, denn ich bin so müde“.

Jeder der zwei Engel streckte ebenfalls einen Arm aus und beide ergriffen je eine Hand von Laura. Laura und die beiden immateriellen Besucher lächelten sich strahlend an. Nach knapp einer Minute ließen die Engel Lauras Hände los und ihre Arme fielen aufs Bett zurück. Laura seufzte und verstarb mit einem Lächeln auf dem Gesicht.

Die Engel blieben noch stehen, bis sich die Geistform (der Astralkörper) über dem toten Leib gebildet hatte. Als er zwischen den Engeln stand, verließen 3 Engel den Raum, wo vorher nur zwei gewesen waren. Die weinenden Angehörigen bekamen von all dem nichts mit. Der atheistisch eingestellte Vater von Laura erklärte das Lächeln auf dem Gesicht seiner sterbenden Tochter als Halluzination, so dass die Krankenschwester gar nicht versuchte zu berichten, was sie gesehen hatte.

Joy Snell machte danach noch mehrere vergleichbare Beobachtungen. Zum Teil sprachen die Sterbenden auch die Namen derjenigen aus, die sie zu sehen  glaubten.

Dass Snells Erfahrungen keine Erfindungen sind, sondern wirklich erlebt wurden, bezeugt Prof. Haraldur Nielsson, der sie 1919 in London besuchte (Passian  1989).
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Snell, Joy  (2002, 8. Aufl.) Der Dienst der Engel / Erlebnisse einer  Krankenschwester an Kranken- und Sterbebetten, Turm, Bietigheim, S. 19,  ISBN: 3-7999-0171-X ; (1918) The Ministry of Angels
Currie, Ian (1985) Niemand stirbt für alle Zeit / Bericht aus dem Reich jenseits des Todes, Goldmann, München, S. 171, ISBN: 3-442-11717-8
Barrett, Sir William (1926) Death-Bed Visions, Methuen, London, S. 109, ISBN: keine
Passian, Rudolf (1989)  Abschied ohne Wiederkehr / Tod und Jenseits aus parapsychologischer Sicht - Forschung und Erfahrung im Grenzbereich, Goldmann, München, S.  64, ISBN: 3-442-11854-9
4. Sterbende besucht als Erscheinung ihre Kinder vor dem Tod und wird von ihnen auch gesehen
(Kollektivfall u. reziproker Fall)

Frau Birkbeck, die Frau des Bankers William Birkbeck von Settle, Nord-England, machte 1739 alleine eine Reise nach Schottland. Auf der Rückreise wurde sie krank und starb bei Freunden in Cockermouth (nordwestlich des Seengebiets in England).

Ihr Mann und die drei Kinder, 4, 5, und 7 Jahre alt, waren zu Hause in Settle geblieben. Am Morgen des Sterbetages kam das Kindermädchen zwischen 7 und 8 Uhr in das Schlafzimmer der Kinder und fand diese in freudiger Aufregung. „Mama war hier“, riefen sie und das Jüngste ergänzte: „Sie rief: Komm her Esther!“. Nichts konnte die Kinder von der Überzeugung abbringen, dass sie ihre Mutter gesehen hatten. Das Erlebnis wurde schriftlich festgehalten, um es der Mutter vorzulegen, wenn sie wieder nach Hause kommt.

Am gleichen Morgen sagte Frau Birkbeck auf ihrem Sterbebett in Cockermouth: „Ich wäre ja bereit zu gehen, wenn ich nur noch meine Kinder einmal sehen könnte“. Dann schloss sie ihre Augen. Die Umstehenden dachten, es wäre für immer. Aber nach 10 Minuten der absoluten Stille öffnete die Frau ihre  Augen wieder und sagte strahlend: „Nun bin ich bereit. Ich war bei meinen Kindern“. Kurz darauf verstarb sie.

Auch die Freunde, bei denen Frau Birkbeck starb, schrieben die Ereignisse auf. Als man die beiden Dokumente verglich, stellte sich heraus, dass die Angaben über Tag, Stunde und Minute übereinstimmten.

Obwohl der Fall zeitlich weit zurück liegt, kann man ihm trauen. Er beruht auf schriftlichen Dokumenten und Aussagen mehrerer Zeugen, die von W.F.H. Myers, dem Mitgründer der „Society for Psychical Research“ in London und von dem Physiker Prof. Barrett vernommenen wurden.

Hier hat die Sterbende eine Vision von lebenden Personen, ihrer lebenden Kinder. Aber diese äußern nicht die Absicht, die Mutter ins Jenseits zu holen, wie das in der Mehrzahl der Fälle von Sterbenden ist, welche Visionen Verstorbener haben.
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Barrett, Sir William (1926) Death-Bed Visions, Methuen, London, S. 82, ISBN: keine
5. Engel holt sterbendes Kind ins Jenseits ab

Die Haut eines 10-jährigen amerikanischen Jungen war beim Brand eines Hauses zu 80% geschädigt. Er lag seit mehreren Wochen in einer größeren Klinik und hatte sich dort soweit stabilisiert, dass er in ein kleineres Krankenhaus verlegt werden konnte, das näher an seinem Elternhaus lag. Niemand dort erwartete, dass der Junge sterben würde.

Wenige Tage nach seiner Verlegung beobachtete eine Krankenschwester eine Frau in Weiß, die am Krankenbett des Jungen stand. Sie hielt sie für eine unerlaubte Besucherin und ging auf sie zu, um sie zur Rede zu stellen. Aber die Fremde verschwand vor ihren Augen.

Am nächsten Tag sah sie diese Person erneut. Sie stand diesmal am Fuß des Krankenbettes und sprach mit dem Jungen. Die Krankenschwester beobachtete das Geschehen einige Sekunden und ging dann in die Richtung auf das Krankenzimmer zu. Wieder verschwand die Frau ins Nichts.

Tags darauf ging es dem Patienten immer schlechter. Die Ärzte kämpften gegen eine Infektion, die sie aber nicht in den Griff bekommen konnten. Der Junge starb. Die Ärzte versuchten über 90 Minuten, ihn wiederzubeleben, hatten aber keinen Erfolg. Alle waren außer sich vor Entsetzen und ein  Arzt gab sich und dem Rest des Teams die Schuld am Tod des Kindes.

Die Krankenschwester verzog sich in eine Abstellkammer, um weinen zu können. Als sie eine halbe Stunde später wieder herauskam, sah sie den kleinen Jungen Hand in Hand mit der Frau in Weiß den Flur entlang gehen.

Wenn dies eine Vorahnung oder Wunschdenken der Krankenschwester gewesen sein soll, warum hat sie dann die Besucherin abweisen wollen? Oder sollte man die Geschichte als Ergänzung der bisher geschilderten Sterbeerfahrungen auffassen, diesmal nicht aus der Sicht des Sterbenden, sondern aus der eines außen stehenden Beobachters?
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Morse, Dr. Melvin; Perry, Paul  (1995) Parting Visions / An Exploration of Pre-Death Psychic and  Spiritual Experiences, Piatkus, London, S. 69, ISBN: 0-7499-1495-5       
Natürliche Erklärungen für Sterbeerlebnisse
Natürlich haben Osis und Haraldsson untersucht, ob sich die genannten Elemente der Fälle nicht medizinisch, psychologisch oder kulturell erklären lassen (Currie 1985, S. 173ff).

  • Sauerstoffmangel:  Die Visionen der Sterbenden mit Sauerstoffmangel im Gehirn unterschieden sich nicht von denen anderer Patienten (Osis 1987, S. 233).
  • Medikamenteneinfluss (Drogen):  Nur eine kleine Minderheit der Patienten mit Sterbeerlebnissen war mit Medikamenten behandelt worden, die Halluzinationen hervorrufen können und diese Minderheit hatte nicht öfter Visionen als die unbehandelten Patienten (Osis 1987, S. 101, 233, 273).
  • Fieber: Nur eine Minderheit an Patienten hatte Fieber in der Höhe, das ein Delirium hätte verursachen können (Osis 1987, S. 102).
  • Kopferkrankungen: Nur eine Minderheit (10 bis 13%) hatte Kopferkrankungen. Sterbeerlebnisse waren in dieser Gruppe seltener als normal (Osis 1987,  S. 215, 233).
  • Halluzinogener Index: Vergleicht man die Gruppe der Patienten aus den o. g. Minderheiten, welche eine denkbare medizinische Bedingung für Halluzinationen mitbrachte, mit der Gruppe, die davon frei war, so findet man gleich viele oder eher weniger Sterbeerfahrungen bei der Minderheitengruppe. Deren Erfahrungen waren eher Sinnestäuschungen, die nichts mit dem Tod  zu tun hatten (Osis 1987, S. 148).
    Etwa die Hälfte der Patienten war bei klarem Bewusstsein, als das Phänomen beobachtet wurde (USA 59%;  Indien 41%; Osis 1987, S. 102) und je klarer das Bewusstsein, desto mehr Jenseitserfahrungen wurden erlebt (klares Bewusstsein: USA 62%; Indien  94%; stark getrübtes Bewusstsein: USA 17%; Indien 8% ; Osis 1987, S.  141).
  • Psychischer Stress:  Patienten unter Stress am Tag vor ihrem Tod hatten die gleiche Häufigkeit an Sterbeerlebnissen wie stressfreie Patienten (Osis 1987, S.  117).
  • Wunscherfüllung: Nur 3% der Patienten, die den starken Wunsch hatten, eine bestimmte Person zu sehen, hatten dann auch eine Erscheinung dieser Person (Osis 1987, S.  121).
    Die Erlebnisse Sterbender können anders als von ihnen erwartet aussehen (Osis 1987, S. 120f). Kinder sehen Engel, die unerwartet keine Flügel haben (Osis 1987, S. 38). Einige Sterbende wollen nicht ins Jenseits (den Tod) mitgenommen werden, obwohl dies die eigene Absicht der Erscheinung ist und erstaunlicherweise sind es in diesen Fällen fast immer Fremde oder entfernte Bekannte, nicht nahe Verwandte, die als Erscheinung zum unerwünschten Abholen kommen (Osis 1987, S. 63).
    Wenn Patienten oder/und Ärzte den Tod nicht erwarten, kommen dennoch Erscheinungen von Verwandten oder religiösen Figuren, nicht um den Patienten zu besuchen, sondern um ihn abzuholen und diese sterben dann auch - sicher keine Wunscherfüllung (Osis 1987, S. 120, 229)!
  • Angst vor dem Tod: Patienten, die nicht zu sterben erwarten, haben sicher weniger Angst vor dem Tod als solche, die ihren Tod vor sich sehen. Doch die Patienten mit nur geringer Angst sahen gleich häufig jenseitige Landschaften oder Erscheinungen von Verstorbenen, die sie abholen wollten, wie die Patienten, denen man Angst vor dem Tod unterstellen kann (Osis 1987, S.  120).
    Auch Patienten ohne Todeserwartung starben, wenn sie die Erscheinung eines Verstorbenen gesehen hatten, der zum Abholen gekommen war. Angst kann also nicht als Erklärung für das Phänomen herhalten.
  • Religion: Die Wahrscheinlichkeit für Sterbebettvisionen war unabhängig von der Religionszugehörigkeit. Die von der jeweiligen Religion vorgegebenen Vorstellungen vom Jenseits fanden sich in 5 von 6 Visionen nicht. Menschen mit einem Glauben an ein Leben nach dem Tod hatten nicht häufiger Jenseitsvisionen als Ungläubige (Osis 1987, S. 105, 111, 217,  237).
  • Bildung: Gebildete und Ungebildete hatten gleich häufig Visionen vom Leben nach dem Tod (Osis 1987, S. 107, 128).
  • Kultureinfluss: Wie die Tabelle oben zeigt, sind die Hauptphänomene in USA und Indien gleich. Die wenigen Unterschiede zeigen, dass es einen Einfluss der Kultur gibt, der aber nicht als Erklärung für das Phänomen herangezogen werden  kann.
    Nach der Zerstörungshypothese (s. u.) sollte man erwarten, dass die traditionellen Vermittler zum Jenseits, wie Geistliche, Brahmanen oder Rabbis den Sterbenden erscheinen. Dem ist aber nicht so. Es gibt nicht einen solchen Fall (Osis 1987, S. 125, 127, 234).
  • Beobachtungsfehler: Waren die Berichte durch die Einstellung der Berichterstatter (Ärzte und Krankenschwestern) zum Tod verfälscht? Die Untersuchung ergab keinen Einfluss darauf (Osis 1987, S. 153).

Osis und Haraldsson stellten 2 Modelle auf. Eines dafür, wie die Erfahrungen der Sterbenden auszusehen hätten, wenn es ein Leben nach dem Tod gäbe; das andere für die Annahme, dass der Tod die endgültige Zerstörung der Persönlichkeit bedeutet (Osis 1987, S. 72). Sie untersuchten nun, wie gut die erhobenen Daten mit den Modellen übereinstimmten. Ihr Ergebnis: Sie stimmen mit dem Modell eines Weiterlebens überein und passen nicht in die Rahmenbedingungen der Zerstörungshypothese (Osis 1987, S. 110, 153).

Beispielsweise wurde nicht ein Fall gefunden, in dem eine noch lebende Person dem Sterbenden erschien und die Absicht ausdrückte, ihn abzuholen (Osis 1987, S. 86,  125). Billigt man den Verstorbenen Eigeninitiative zu, so dürfen nur sie und nicht Lebende erscheinen, weil nur Verstorbene ein Motiv dazu haben. Bei Halluzinationen nach dem Zerstörungsmodell ist diese Besonderheit nicht erklärlich.

Nach dem Überlebensmodell hat ein Jenseitiger einen eigenen Willen und ein Motiv, den Sterbenden ins Jenseits abzuholen. Dementsprechend müssten Verstorbene häufiger als Erscheinung auftreten als Lebende. Bei Sterbenden ist dies ganz ausgeprägt der Fall (USA 83%; Indien 79%; Osis 1987, S. 94). Von einem Sterbenden sollte man erwarten, dass er mindestens so intensiv an seine noch lebenden Verwandten denkt, die er nun verlassen muss als an Verstorbene, die er wieder zu treffen hofft, wenn er überhaupt an diese Möglichkeit glaubt. Ginge die Initiative für die Halluzination vom Sterbenden aus, so gäbe es keinen Grund anzunehmen, dass vorzugsweise Verstorbene halluziniert werden, wie es real der Fall ist. Bei Gesunden ist es auch so, wie man es erwarten würde: Sie halluzinieren häufiger noch Lebende als Gestorbene (67 bis 78%; Osis 1987, S. 94).

Wenn die Erscheinungen Verstorbener eine reale Basis haben, könnte man ihnen zubilligen zu wissen, wann der Tod eintreten wird. Sie sollten um so häufiger auftreten, je näher der Tod ist. Genau dies wurde auch festgestellt (Osis 1987, S. 55, 120, 146). Für diese Tendenz gibt das Zerstörungsmodell keine Erklärung ab. Der Tod tritt auch schneller ein, wenn der Patient Jenseitige sieht als wenn er weltliche Dinge halluziniert (Osis 1987, S. 178, 229). Dies passt zum Überlebensmodell, nicht zum Zerstörungsmodell.

Nach der Überlebenshypothese sollten Sterbende überwiegend oder fast ausschließlich Verstorbene sehen, die den Sterbenden abholen kommen.

Dann sollte es so sein, dass jüngere sterbende Patienten eher ältere Verstorbene visualisieren, weil die meisten aus der jüngeren Generation noch leben. Ältere Patienten sollten dagegen mehr Gleichaltrige und weniger noch ältere Verstorbene sehen, weil mehr ihres Alters bereits gestorben sind. Genau so ergibt es die Statistik: Die jüngere Gruppe sieht etwa doppelt so viele Erscheinungen von Angehörigen der älteren Generation wie die ältere Gruppe (62,5 % zu 33,3 %; Osis 1987, S. 130). Wie will man dies mit der Zerstörungstheorie erklären? Nach ihr müssten jüngere Patienten mehr Visionen aus der jüngeren Generation und von Lebenden haben, weil die meisten Gleichaltrigen noch leben.
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Literatur:
Osis, Karlis; Haraldsson, Erlendur (1987) Der Tod - ein neuer Anfang / Visionen und Erfahrungen an der Schwelle des Seins, Hermann Bauer,  
Esotera-Taschenbuch, Freiburg, ISBN: 3-7626-0633-1
Currie, Ian (1985) Niemand stirbt für alle Zeit / Bericht aus dem Reich jenseits des Todes, Goldmann, München, ISBN: 3-442-11717-8
Mattiesen, Dr. Emil (1987) Das persönliche Überleben des Todes, Bde. 1-3, de Gruyter, Berlin, I S. 78ff, II S. 355ff, ISBN: 3-11-011334-1

Links auf Internetseiten zum Thema Sterbeerlebnisse finden sich ganz unten auf dieser Seite.
b) Terminale Geistesklarheit

Seit Menschengedenken weiß man von seltenen Fällen, in welchen lang verloren gegangene geistige und körperliche Fähigkeiten kurz vor dem Tod unerwartet wiederkehren. Nur in wenigen Fällen geht dies mit Jenseitserlebnissen der Sterbenden einher. Krankheiten, die zum Verlust der Fähigkeiten geführt haben, können sein: Gehirnabszesse oder Gehirntumore, Schlaganfälle, Gehirnhautentzündung, Schizophrenie oder Demenz. Hier von Interesse sind die Fälle, in denen eine Gesundung als ausgeschlossen erachtet werden muss und die Obduktion nachgewiesen hat, dass Organe, wie z. B. das Gehirn, so weit geschädigt sind, dass die vor dem Tod wiedergekehrte Leistung unerklärlich bleibt.

Leider wird das Phänomen in unseren Tagen kaum beachtet, so dass es nur wenige zeitgenössische Berichte gibt. Dabei ist es wahrscheinlich nicht so selten wie man vermuten würde. Bei einer Umfrage gaben 7 von 10 Pflegerinnen an, in den letzten 5 Jahren mindestens einmal die Rückkehr geistiger Fähigkeiten kurz vor dem Tod dementer Patienten beobachtet zu haben. Die unten genannten Autoren mussten die Zeit von 250 zurückliegenden Jahren überblicken, um 83 Fälle dieser Art zu finden. Sie sind zwangsläufig nicht so gut dokumentiert wie es wünschenswert wäre.

Trotzdem veranlassen sie die Frage, ob hierin nicht ein weiterer Beleg dafür zu sehen ist, dass Bewusstsein auch ohne ein funktionierendes Gehirn möglich ist. Die Fälle, in denen die geistige Klarheit mit zunehmender Degeneration der Körperfunktion stetig zunimmt, verleiten sogar zu der Hypothese, dass das Gehirn geistige Fähigkeiten einschränken könnte. Dies läge auf einer Linie mit den Erklärungen von Nah-Todeskandidaten, die von erweiterter geistiger Klarheit während ihrer Bewusstlosigkeit sprechen.

Diese Fragen lassen sich nicht beantworten. Wir müssen uns hier mit 4 kurzen Beispielen begnügen. Diese Beispiele sind für sich genommen nicht beweisend, geben aber zu  denken....
  1. Körperlich und geistig Schwerstbehinderte singt wieder.
  2. Gemütskranke Frau gesundet kurz vor ihrem Tod.
  3. Gehirngeschädigter Patient spricht wieder kurz vor seinem Tod.
  4. Total gelähmte Frau bewegt sich und spricht mit ihrem verstorbenen Mann kurz vor ihrem Tod.
  5. Komapatientin hört alle Anwesenden, sieht Erscheinung und wird ins Jenseits abgeholt.
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Literatur:
Nahm, Dr. Michael; Haraldsson, Prof. Dr. Erlendur  (2009) Geistige Klarheit von psychisch kranken Menschen kurz vor ihrem Tod / Ein unbeachtetes und unverstandenes Mysterium,  Tattva Viveka 40,  Bensheim, S. 74 bis 79
Nahm, Michael; Greyson, Bruce; Kelly, Emily Williams; Haraldsson, Erlendur (2011) Terminal ludicity: A review and a case collection, Archives of Gerontology and Geriatrics, doi:10.1016/j.archger.2011.06.031
Nahm, Michael (2012) Wenn die Dunkelheit ein Ende findet / Terminale Geistesklarheit und andere Phänomene in Todesnähe, Crotona, Amerang, ISBN: 978-3-86191-024-4
6. Körperlich und geistig Schwerstbehinderte singt wieder

Der folgende Bericht stammt aus der Feder von Friedrich Happich, der zur Zeit der Abfassung des Berichts im Jahr 1934 bereits seit 21 Jahren der Direktor einer Heilanstalt für psychisch Kranke war.

Eine der pflegebedürftigsten Patienten in Happich’s Heim war Käthe. Sie konnte nicht ein einziges Wort sprechen und gab lediglich tierartige Grunzlaute von sich. Ihre körperlichen Fähigkeiten gingen nicht über unkontrollierte Spasmen hinaus. Es hatte den Anschein, als ob sie niemals auch nur für eine Sekunde an dem teilnahm, was um sie herum vorging.

Nachdem Käthe an Tuberkulose erkrankt war, wurde Happich eines Tages von einem Arzt des Heimes, Dr. Wittneben, in ihr Zimmer gerufen. Käthe lag im Sterben. Doch Happich traute seinen Augen und Ohren nicht: Sie sang! Happich, Dr. Wittneben und die anwesende Pflegerin hatten Tränen in den Augen. Käthe, die in über 20 Jahren niemals auch nur ein einziges Wort gesprochen hatte, sang immer wieder: „Wo findet die Seele die Heimat, die Ruh? Ruh, Ruh, himmlische Ruh!“ Ihre bis dahin blödsinnig wirkende Physiognomie wirkte vergeistigt und verklärt. Sie sang eine halbe Stunde lang, dann verschied sie still.

Dr. Wittneben hat an anderer Stelle das eben Beschriebene bestätigt und bekannt, vor einem medizinischen Rätsel zu stehen.
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Nahm, Dr. Michael; Haraldsson, Prof. Dr. Erlendur  (2009) Geistige Klarheit von psychisch kranken Menschen kurz vor ihrem Tod / Ein unbeachtetes und unverstandenes Mysterium, Tattva Viveka 40,  Bensheim, S. 77
Nahm, Michael (2012) Wenn die Dunkelheit ein Ende findet / Terminale Geistesklarheit und andere Phänomene in Todesnähe, Crotona, Amerang, S. 61-65, ISBN: 978-3-86191-024-4
7. Gemütskranke Frau gesundet kurz vor ihrem Tod

Der dänische Vikar Hans Martensen-Larsen (1867-1929) hat folgenden Fall aufgezeichnet:

Die Frau eines Bauern war seit acht Jahren schwer gemütskrank. Gewöhnlich starrte sie stumpf vor sich hin. Wenn sie etwas sagte, so waren es nur hässliche Schimpfworte. Wenn sie Besuch von dem Pfarrer oder einem Arzt  bekam, setzte sie alles daran, diesen Herren auf die Schuhe zu spucken, wobei sie mit einer bemerkenswerten Virtuosität zielte und traf.

Eines Tages fing sie plötzlich an, vernünftig mit ihrer Pflegerin zu sprechen. Sie entschuldigte sich dafür, dass sie sich in den letzten Jahren so übel benommen hatte, versicherte aber auch, dass sie nicht anders gekonnt hätte: Sie sei gezwungen gewesen, so zu handeln. Gebrochen und reuevoll sorgte sie sich darum, ob ihr wohl vor Gott vergeben werden würde. Am Abend erhielt sie das erwünschte Abendmahl, am nächsten Morgen verstarb sie in Frieden.
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Nahm, Dr. Michael; Haraldsson, Prof. Dr. Erlendur  (2009) Geistige Klarheit von psychisch kranken Menschen kurz vor ihrem Tod / Ein unbeachtetes und unverstandenes Mysterium, Tattva Viveka 40,  Bensheim, S. 76
Nahm, Michael (2012) Wenn die Dunkelheit ein Ende findet / Terminale Geistesklarheit und andere Phänomene in Todesnähe, Crotona, Amerang, S. 27, ISBN: 978-3-86191-024-4
8. Gehirngeschädigter Patient spricht wieder kurz vor seinem Tod

Aus einem Bericht von Haig aus dem Jahr 2007: Ein junger Mann hatte Lungenkrebs, der sich bereits auf sein Gehirn ausgebreitet hatte (Metastasierung). Schnittbilder vom Gehirn zeigten, dass nur noch wenig Gehirnsubstanz übrig war. Die Metastasen hatten das Gehirngewebe nicht einfach verdrängt, sondern bereits ersetzt. In den Tagen vor seinem Tod  konnte er weder sprechen noch sich bewegen.

Seine Frau und eine Krankenschwester aber berichteten, dass er eine Stunde vor seinem Tod aufwachte und sich mit seiner Familie 5 Minuten unterhielt und von ihr verabschiedete. Dann verlor er sein Bewusstsein  und verstarb.
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Nahm, Michael; Greyson, Bruce; Kelly, Emily Williams; Haraldsson, Erlendur (2011) Terminal ludicity: A review and a case collection, Archives of Gerontology and Geriatrics, doi:10.1016/j.archger.2011.06.031
Nahm, Michael (2012) Wenn die Dunkelheit ein Ende findet / Terminale Geistesklarheit und andere Phänomene in Todesnähe, Crotona, Amerang, S. 57, ISBN: 978-3-86191-024-4
9. Total gelähmte Frau bewegt sich und spricht mit ihrem verstorbenen Mann kurz vor ihrem Tod

Eine 91-jährige Patientin hatte einen Schlaganfall erlitten, der dazu führte, dass sie nicht mehr klar sprechen konnte. Einige Monate später erlitt sie einen weiteren Schlaganfall. Danach war sie vollständig gelähmt und konnte nicht mehr sprechen. Sie wurde von ihrer Tochter versorgt. Diese hörte einmal einen Ausruf von der stummen Mutter, der ihre Aufmerksamkeit weckte.

Sie  beobachtete, wie ihre Mutter über das ganze Gesicht strahlte, obwohl ihre Mimik seit dem zweiten Schlaganfall wie eingefroren war. Die alte Frau konnte den Kopf wenden und sich sogar im Bett aufsetzen. Sie erhob ihre Arme und rief in klarem, freudigem Ton ihren bereits verstorbenen Mann. Danach fielen ihre Arme aufs Bett, sie sank in die Kissen zurück und verstarb.
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Nahm, Michael; Greyson, Bruce; Kelly, Emily Williams; Haraldsson, Erlendur (2011) Terminal ludicity: A review and a case collection, Archives of Gerontology and Geriatrics, doi:10.1016/j.archger.2011.06.031  
Nahm, Michael (2012) Wenn die Dunkelheit ein Ende findet / Terminale Geistesklarheit und andere Phänomene in Todesnähe, Crotona, Amerang, S. 50, ISBN: 978-3-86191-024-4
10. Komapatientin hört alle Anwesenden, sieht Erscheinung und wird ins Jenseits abgeholt

Die 85-jährige Großmutter der Physiotherapeutin Catherine Clark kämpfte nun schon mehrere Monate gegen ihre Krebserkrankung. Durch Bestrahlung und Chemotherapie hatte sie starke Schmerzen und war ins Koma gefallen. Die  Ärzte konnten nichts mehr für ihre Heilung tun und sagten der Familie, sie solle sich auf das Unvermeidliche vorbereiten.

Die Familie entschied sich, die Oma nach Hause zu nehmen. Es sollten keine weiteren medizinischen Rettungsversuche mehr unternommen werden. Dem Hausarzt sagten sie, dass er die Bewusstlose nicht mehr zu besuchen brauche. Stattdessen engagierten sie eine Hospizangestellte und  bereiteten die Beerdigung vor.

Sie versorgten die Großmutter mit großer Hingabe und verhielten sich so, als ob sie alles um sich herum mitbekommen würde. Sie sprachen zu ihr und lasen ihr verschiedene Texte vor. In den Gesprächen verschleierten sie nicht die Situation, in der sich die Greisin befand, sagten ihr aber auch, wie sehr sie ihnen fehlen würde, wenn sie gestorben ist.

Nach zwei Wochen wachte die Patientin morgens gegen 4 Uhr auf und verlangte nach Wasser. Nach einiger Zeit begann sie zu erzählen:

Sie behauptete, ein Lichttunnel schwebe dicht über ihrem Bett. Dann sagte sie in unglaublicher Genauigkeit, wer sie während ihrer Bewusstlosigkeit gepflegt und mit ihr gesprochen hatte. Sie wusste, welche Gedichte und Bibelstellen ihr vorgelesen worden waren. Sie bedankte sich bei Catherine, dass diese ihr die Haare gesteckt und Lippenstift aufgetragen hatte, bevor sie Besuch von Freunden bekam. Einer der Besucher, erinnerte sie sich korrekt, war ihre Schwester Jeanne. Sie war tatsächlich 2 Tage an der Seite ihres Bettes geblieben.

Die Großmutter hatte, während sie im Koma lag, auch mitbekommen, dass sich die ganze Familie einmal in ihrem Zimmer versammelt hatte, um dort zu Abend zu essen. Während dieser Zeit sei ein Mann ins Zimmer gekommen, der ein graues Pferd führte aber niemand im Zimmer habe sich um diesen Mann und das Pferd gekümmert. Alle hätten sich weiter unterhalten, so als ob er nicht da wäre. Sie habe daraufhin versucht, sich bei ihnen bemerkbar zu machen, um ihnen zu sagen, dass sie den Mann mit dem Pferd hinausschicken sollten. Ein Pferd gehöre nicht ins Zimmer. Aber sie konnte mit ihrem Anliegen nicht durchdringen und sprach daher den Mann selbst an. Er verließ daraufhin das Zimmer.

Die Großmutter berichtete auch noch vom Besuch eines anderen Mannes, den sonst niemand sehen konnte. Seit seinem Auftreten hatte sie keine Schmerzen mehr und konnte 4 Tage ohne oral gegebenes Morphin und sedierende Medikamente auskommen. Die Großmutter ist voll bei Sinnen, weigert sich aber, den Namen dieses Mannes zu nennen. Sie sagt, er warte auf sie, um sie nach Hause zu bringen. Die Oma spricht manchmal mit einem Unsichtbaren und streckt ihre Arme nach jemandem aus, den nur sie sieht.
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Morse, Dr. Melvin; Perry, Paul  (1995) Parting Visions / An Exploration of Pre-Death Psychic and Spiritual Experiences, Piatkus, London, S. 114, ISBN: 0-7499-1495-5

c) Ankündigungen des bevorstehenden Todes

Sterbende, aber auch ihnen nahestehende Personen können korrekte Ankündigungen über ihren Tod und den genauen Zeitpunkt des Todes erhalten.

Meist kommt die Ankündigung von einer Erscheinung, welche nur der Sterbende oder der Angehörige sieht und hört. Man kann dies als diesseitige Prophetie, Präkognition oder selbst erfüllende Prophezeiung interpretieren, aber auch als Mitteilung von Seiten Jenseitiger, die Anteil am Schicksal der (noch) Lebenden nehmen.

Gleichgültig, welche Erklärung man favorisiert, gehört dieses Phänomen mit zur Klasse der Sterbeerlebnisse. Ein Beispiel, in dem die Sterbende selbst die Ankündigung erhält, ist seiner zahlreichen Aussagen über das Jenseits  wegen auf der Seite für “Jenseitsberichte” zu finden.

Ein zweites Beispiel steht für die Ankündigung, welche die Mutter eines Neugeborenen empfängt: 11. Erscheinung kündigt Kindestod an.
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Mattiesen, Emil (1987) Das persönliche Überleben des Todes, Bde. 1-3, de Gruyter, Berlin, I S. 79ff, ISBN: 3-11-011334-1
11. Erscheinung kündigt Kindestod an

Nan, eine 38-jährige amerikanische Mutter von 2 Kindern, saß im Wohnzimmer und las ein Buch, nachdem sie ihren neugeborenen Sohn Jason zu Bett gebracht hatte.

Als sie dort entspannt saß, hatte sie plötzlich das Gefühl, nicht alleine zu sein. Sie schaute vom Buch auf und sah unvermittelt ihren Vater vor sich stehen, der seit einem Jahr tot war. Sie weiß nicht warum, aber sie war nicht einmal überrascht. Sie hörte ihn sagen: „Jason wird mit mir mitkommen“.

Sie verstand sofort, was er damit sagen wollte; nämlich, dass ihr Baby bald sterben würde. Sie glaubte ihm das und glaubte es auch wieder nicht.

Eine Woche danach starb Jason am plötzlichen Kindstod.

War das nun reine Präkognition (Vorahnung) ohne Mitwirkung aus dem Jenseits heraus? Warum verkleidet sich diese dann hinter einer Erscheinung ihres verstorbenen Vaters? Leider erfahren wir nichts über den psychologischen Hintergrund des Geschehens, so dass sich keine sachlich begründete Entscheidung über die zutreffende Erklärung fällen lässt.
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Morse, Dr. Melvin; Perry, Paul  (1995) Parting Visions / An Exploration of Pre-Death Psychic and Spiritual Experiences, Piatkus, London, S. 66, ISBN: 0-7499-1495-5
Links zu anderen Internetseiten

Deutschsprachige Seiten:
Prof. Dr. Werner Schiebeler, Zeitschrift "Wegbegleiter": http://www.wegbegleiter.ch/wegbeg/engelvis.htm#startpunkt und

Englischsprachige Seiten:
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